Der Himmel ist dunkelgrau, die Wolken hängen tief und wir sind nur ganz wenige, die heute hier im Wasser sind. Ich bin glücklich, ausgelassen, habe eine unbändige Freude daran, mit jeder neuen Welle hochzuspringen. Ich schaffe es nicht immer, dann schlägt das Wasser über mir zusammen, doch gleich tauche ich wieder auf, spucke Salzwasser, pruste, mein Lachen laut, es kommt von ganz tief unten. Meine Familie ist am Strand, ich winke ihnen zwischendurch, sie winken zurück mit ihren roten Plastikschaufeln, mit denen sie Kanäle graben.
Dann sehe ich sie hektisch winken, höre erst die drei Pfiffe vom Rettungsschwimmer, ein bisschen versetzt auch die der Kolleg*innen ein paar hundert Meter weiter in jede Richtung. Dann grollt der nächste Donner. Ich laufe hinaus an den Strand, so schnell das geht in den Wellen, das Wasser zieht mich mal an den Strand, dann wieder raus, ich beeile mich, aber ich muss so viel lachen. Meer, Gewitter, Gezeiten, Gewalten, Gewitter, Wetter. Schon prasseln dicke Regentropfen los und wir werden total durchnässt auf den paar hundert Metern zu unserer Ferienwohnung. Dort stehe ich kurz darauf unter der Dusche, spüle Salzwasser und Sand von meiner Haut, schön langsam kehrt Ruhe ein, eine angenehme Schwere und Müdigkeit. Leben. Einfach nur Spüren und Sein. Sommertag.