Julia spricht weiter: „Ich konnte das in den letzten zwei Tagen gut sehen, wie du reist: du trittst in Kontakt mit den Menschen. Sagst, was du willst und brauchst. Fragst nach: wie man die Dinge auf Italienisch sagt oder wie das Essen heißt; du schreibst das dann auf, die Leute freuen sich und du auch. Du lernst viel. Genießt mit allen Sinnen. So lustvoll. Das ist ansteckend.“
Ich freue mich und sage: „Danke“. Mir wird ganz warm im Bauch. Ja, tatsächlich. Julia hat das mit der ihr eigenen Beobachtungsgabe in schöne Worte gefasst. Das ist es, was ich im Reisen mag. Das ist das, was ich im Leben ganz allgemein mag.
„What makes a good life?“, frage ich die US-amerikanischen Studierenden in meiner Lehrveranstaltung zu Positive Psychology. Diese Leitfrage beschäftigt mich das ganze Jahr über: Im Unterricht. In meiner Therapie. In Gesprächen mit Coachees und mit Freund:innen. Was brauche ich für ein gutes Leben?
Die Studierenden müssen ein „Well-being-Recipe“ vorstellen, auch als Anregung für ihre Kolleg:innen. Ich teile mein persönliches Wohlfühl-Rezept und seine Zutaten in den nächsten 30 Tagen und Texten hier mit dir: Dinge, die mein Leben gut machen. Allem voran sind es Begegnungen, Verbindungen mit anderen Menschen, besonders gerne auf Reisen und in meiner Arbeit. Dazu das Lesen und auch das Schreiben von Geschichten. Lachen. Ganz generell Genießen.