Vor allem auch der Boden: Der ist braun, sehr steil, dabei matschig-gatschig, rutschig. Ich halte mich an Sträuchern fest und muss mich sehr konzentrieren, um nicht ausrutschen und dann hier zu liegen in diesem Gatsch. Es ist anstrengend, ich „derschnaufe“ es kaum und ich bin glücklich. Fühle mich ausgelassen: So ein Abenteuer!
Ganz unvermutet bin ich hier gelandet, ist aus einer kleinen beschaulichen Familien-Spazier-Runde eine riesige Herausforderung geworden – weil wir dem Schulkind die Führung überlassen haben. „Nein, ich will heute da rauf!“, hat es gesagt, immer wieder, an jeder Weggabelung den beschwerlicheren, den unbekannten Weg gewählt. Es saust voran, schon voller Gatsch, ist mehrmals schon ausgerutscht, aber unverdrossen weiter unterwegs. Der Bartträger trägt das Kindergartenkind auf den Schultern, ich bin voller Bewunderung, eine schier übermenschliche Leistung. Ich habe mit mir alleine schon genug zu tun.
Im Schreibseminar ein paar Tage später höre ich das ganze Gedicht, von dem mir die letzten Zeilen – noch dazu falsch zitiert – schon zu oft als Weisheit um die Ohren gehauen wurden als „I took the road less traveled and it made all the difference“.* Dieses Mal kann ich meinen Widerstand fallen lassen, die Überheblichkeit, mit der ich die Zeilen davor als abgedroschen abgetan habe. Dieses Mal kann ich tiefer hineingehen in den Text, neue Bilder entstehen lassen und eines davon mit Aquarellfarben zu Papier bringen. Da im Wald, mit meiner Familie, da machte es den ganzen Unterschied, dass wir den unbekannten, weniger erschlossenen Weg gewählt haben. Abenteuer!